Herbstferien-Ende – Inzidenzwert legt weiter kontinuierlich zu

Herbstferien-Ende – Inzidenzwert legt weiter kontinuierlich zu
Covid-19 - Gestaltung BD

Aktueller 7-Tage-Inzidenzwert im Kreis Borken aktuell bei 65,3 / 100.000 Einwohner

(bd) Der Trend bei den Corona-Infektionszahlen kennt momentan nur eine Richtung, und die zeigt weiter steil nach oben. Zwischenzeitlich meldet das Robert-Koch-Institut (RKI) auf Bundesebene mit 100,0 erstmals wieder einen dreistelligen Wocheninzidenzwert. Auch im Kreis Borken legt die Zahl der Neuinfektionen erneut zu und ist mittlerweile auf den Wert von 65,3 angestiegen. Noch am Anfang der Kalenderwoche hatte der Wert bei 36,0 gelegen und hat sich somit fast verdoppelt. Innerhalb der letzten 24 Stunden legte der Inzidenzwert um 7,2 Punkte zu. Damit hat der Wert im Kreis Borken die Zahl der Neuinfektionen, die das RKI vor genau einem Jahr für das gesamte Bundesgebiet meldete (am 23.10.2020 lag dieser Wert bei 60,3) um fünf Punkte überschritten.


Kaum Veränderungen gegenüber den Vorjahreswerten

In NRW betrug der Inzidenzwert vor einem Jahr 74,5 (Differenz zum Vortag 2.740 Fälle) und liegt heute, trotz vieler immunisierten Personen mit 64,2 (Differenz zum Vortag 2.047 Fälle) nur knapp darunter. Auch die Todesfallzahlen lagen vor einem Jahr mit 11 Verstorbenen auf gleich hohem Niveau wie heute.
Binnen eines Jahres hat sich, was das Infektionsgeschehen betrifft, also kaum eine Verbesserung der pandemischen Situation ergeben. Allein die Belastung auf den Intensivstationen in den bundesdeutschen Krankenhäusern hat sich gegenüber dem vergangenen Jahr verbessert. Die Anzahl der Todesfälle, die im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie in NRW zu beklagen sind, hat sich gegenüber dem Vorjahr nahezu verdoppelt (aktuell in NRW 18.108 Fälle).


Immunisierung nach wie vor von großer Bedeutung
Bei genauer Betrachtung kann schnell der Eindruck gewonnen werden, dass trotz einer Impfquote von weit über 60% der Bevölkerung innerhalb des vergangenen Jahres kaum Erfolge erzielt wurden. Warum es dennoch wichtig ist, sich immunisieren zu lassen, erklärt der Virologe Alexander Kekulé in einem ntv-Interview so: “Die Weitergabe des Virus von immunisierten Personen ist weniger effizient. Das ist ohne Zweifel so. Wahrscheinlich ist es auch so, dass die Viren nicht so aktiv sind. Die Viruskonzentration ist im Maximum ungefähr gleich. Aber wenn man dann versucht, die Viren anzuzüchten im Labor, dann stellt man fest, dass bei Geimpften die Viren tendenziell zwar im PCR-Test nachweisbar sind, sich aber nicht so gut vermehren können. Die sind sozusagen schon halb tot, weil das Immunsystem an ihnen rumgenagt hat.” 
Ob allerdings angesichts der kaum abflachenden Infektionszahlen auf politischer Ebene das Ende der nationalen Pandemielage erklärt werden und weiterführende Maßnahmen in die Hände der Landesregierungen gelegt werden sollten, darüber diskutieren aktuell nicht nur Virologen und Epidemiologen, sondern vor allem viele besorgte Bürger und Bürgerinnen angesichts der nun endenden Herbstferien völlig zu Recht.