Weniger Ware zum gleichen Preis – Mogelpackung oder schlichtweg Betrug am Verbraucher?

Weniger Ware zum gleichen Preis – Mogelpackung oder schlichtweg Betrug am Verbraucher?
Mit so genannten "Mogelpackungen" optimieren die Hersteller ihren Gewinn - Verbraucher haben das Nachsehen - Symbolbild

Einige Produzenten scheinen kaum noch Grenzen bei ihrer Gewinnoptimierung zu kennen – Stimmen Sie jetzt ab, wer die wenig schmeichelhafte Auszeichnung 2022 erhalten soll

JOURNAL | pd/bd | Alljährlich küren die Verbraucherzentralen zumeist nach langen und aufwendigen Recherchen Hersteller von Lebensmittelprodukten zu den Abzockern des Jahres, die im besonderen Maße mit „Mogelpackungen“ den Verbrauchern das Geld aus der Tasche ziehen. Dies dient einzig der Gewinnoptimierung, wobei der Ideenreichtum der Hersteller dabei nur die eine Seite des wenig ehrenwerten Geschäftsgebahrens ist. Die andere und gleichermaßen unschöne Seite ist die, dass durch die zumeist geänderten Verpackungsgrößen immer mehr Müll anfällt.

Besonders dreiste Hersteller werden dann auch klar beim Namen genannt, doch Auswirkungen hat dies allenfalls beim Image der Produzenten – gekauft werden die Produkte dennoch zu Hauf. In diesem Jahr ruft die Verbraucherzentrale in Hamburg zur Mitmachaktion auf und hat dazu bereits eine Vorauswahl getroffen. Zur Auswahl stehen demnach fünf Produkte, die in den Ladentheken der meisten Discounter zu finden sind:

»Perpetum« von Bahlsen: Für seine Waffelblättchen kreiert Bahlsen einen anderen Namen und ein schickes neues Verpackungsdesign. Gleichzeitig schrumpft die Menge bei identischem Preis: Statt 130 sind nur noch 97 Gramm Schoko-Waffelblättchen im fast gleich großen Umkarton. Die „perfekte“ Tarnung für eine versteckte Preiserhöhung von bis zu 34 %.

<<Paprikasauce>> von Homann: Weniger Sauce zum höheren Preis. Jetzt stehen 400 Milliliter für 1,49 Euro im Regal. Zuvor kostete ein 500-Milliliter-Glas noch 0,99 Euro. Der Preis für die »Paprika Sauce« stieg deshalb bei einzelnen Händlern um bis zu 88 %. Und das für eine „verschlimmbesserte“ Rezeptur. Denn das Produkt enthält neuerdings deutlich mehr Zucker.

»KitKat« von Nestlé: Nur noch vier statt fünf KitKat-Riegel befinden sich im neuen Sammelpack. Kaum zu bemerken, weil auch der Verkaufspreis von meist 1,99 Euro unverändert blieb. Die Schokoriegel sind damit auf einen Schlag um 25 % teurer. Der Lebensmittelkonzern Nestlé hat diese Masche schon häufiger bei »KitKat« und anderen Süßwaren angewendet.

»Rahm Soße« von Knorr: Statt drei Packungen Fertigsoße sind es plötzlich nur noch zwei pro Verpackungseinheit. Doch der Preis schrumpft trotz weniger Inhalt nicht, sondern beträgt weiterhin meist 1,19 Euro. Unterm Strich liegt die versteckte Preiserhöhung bei 50 %. Die Rezeptur der Soße hat Unilever übrigens nicht verbessert, sondern nur mit neuem Kategorienamen scheinbar aufgewertet.

»Wurzener Waffelblättchen« von Griesson – de Beukelaer: Der Hersteller vergrößert die Umverpackung für seine »Wurzener Waffelblättchen« um fast das Doppelte und suggeriert damit deutlich mehr Inhalt. In Wirklichkeit hat sich die Menge in dem überdimensionierten Karton kaum verändert. Statt 100 sind jetzt 103 Gramm Waffelgebäck enthalten. Der Clou: Die Kekse in der neuen Verpackung sind bis zu 27 % teurer.

Quelle: Verbaucherzentrale Hamburg

Nehmen Sie <<hier>> an der Abstimmung teil und informieren sich bei Bedarf über das Produkt und/oder das Unternehmen, das für die „Mogelpackung“ verantwortlich zeichnet.