Weltwassertag – Erinnerung an die essenziellste Ressource allen Lebens

Weltwassertag – Erinnerung an die essenziellste Ressource allen Lebens
Weltwassertag - Flächenversiegelung trägt wenig zum Schutz der lebenswichtigen Ressource bei - Foto: mhs

Das Motto dieses Jahres: Unser Grundwasser – der unsichtbare Schatz

JOURNAL | bd | Die elementare Bedeutung des Grundwassers als unverzichtbare Ressource und Teil des Wasserkreislaufs und die Belastungen, denen es durch menschliche Tätigkeiten und zunehmend durch den Klimawandel ausgesetzt ist, sind vielen Menschen nicht wirklich präsent und bewusst. Aus diesem Grund und im Hinblick auf den bevorstehenden Wandel rücken die Vereinten Nationen die Bedeutung und den Wert unseres kostbaren Grundwassers wieder stärker ins gesellschaftliche sowie politische Bewusstsein. So beschreibt es das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz auf der Homepage. Und wie auch in unserer Region an vielen Orten bereits sichtbar, scheint die Mahnung tatsächlich nicht anzukommen.

Sinkende Grundwasserspiegel, ausgetrocknete Bachläufe und trockengelegte Moorlandschaften sind die stummen Zeugen menschlicher Eingriffe in die Natur in den vergangenen Jahrzehnten. Und dennoch werden nach wie vor Tag für Tag riesige Bodenflächen von Menschenhand zugunsten von Bauprojekten versiegelt. Beispiele dafür gibt es unzählige – auch in unserer Heimatregion. Naturschützer laufen seit Jahren Sturm gegen die kontraproduktiven Aktivitäten vieler Kommunen, wenngleich das Bundesministerium beteuert, dem Aufruf der Vereinten Nationen zu folgen und zur

  • Verbesserung der Wissensverbreitung zum Thema Wasser und Gewässerschutz, einschließlich Informationen zu wasserbezogenen SDGs sowie zur
  • Stärkung der Kommunikationsmaßnahmen zur Umsetzung der wasserbezogenen Ziele

beizutragen. Die Umsetzung zum Schutz des kostbaren Allgemeinguts „Wasser“ muss allerdings in den Kommunen umgesetzt werden. Das Mäandern von Fluss- oder Bachläufen, die Renaturierung von Moorlandschaften und der allgemeine Schutz des Grundwassers werden zwar in allen Parlamenten gerne als Maßnahmen in politischen Entscheidungen genannt, doch leider fallen diese durchaus positiven Einstellungen den wirtschaftlichen Aspekten zum Opfer und werden auf der Zeitschiene der Planungen hinten angestellt.

Erst in jüngster Zeit führten Bestrebungen eines in Burlo ansässigen Unternehmens zu Diskussionen in der Bevölkerung und im Stadtparlament. Geplant ist die mehrere Hektar umfassende Erweiterung einer vorhandenen Pflanzenzuchtanlage, über die auf kommunaler Ebene entschieden werden muss. Eine endgültige Genehmigung steht zwar noch aus, wird aber aus rein wirtschaftlichen Gründen erwartet. Somit werden weitere Flächen in Nähe des Naturschutzgebietes Burlo-Vardingholter Venn versiegelt, auch wenn der Betreiber der Anlage viele Maßnahmen unternimmt, um die Gemüter der Naturschützer zu beruhigen.

Beispiel Flächenversiegelung in der Gemeinde Südlohn-Oeding © Kreis Borken Geodatenatlas

Auch in der Nachbargemeinde Südlohn-Oeding wurden die Bürgerinnen und Bürger durch den Umbau einer ehemals großzügig mit altem Baumbestand eingefassten Grünfläche in eine asphaltierte Parkplatzfläche vor vollendete Tatsachen gestellt. Dort planen Investoren den Bau bzw. Zuzug eines Drogeriemarktes, für den so die angeblich erforderlichen Parkplatzflächen geschaffen wurden. Dass im Zuge dieser Maßnahmen der alte Baumbestand vernichtet wurde und als Ersatz neue Pflänzchen gesetzt wurden, beruhigt da nur wenig. Vor dem Hintergrund, dass in der Republik pro Tag Flächen versiegelt werden, die der Größe von etwa 80 Fußballfeldern entsprechen, fällt diese kommunale Entscheidung, der Versiegelung einer rund 1.400 Quadratmeter großen Fläche zuzustimmen, zwar kaum ins Gewicht, und dennoch zeigt auch sie, dass die Bedeutung des Grundwassers als Quelle des Lebens in den Köpfen der Entscheider nicht präsent genug ist.

Der heutige Weltwassertag soll einmal mehr dazu genutzt werden, insbesondere die breite Öffentlichkeit auf die globalen Zielsetzungen wie „Verfügbarkeit und nachhaltige Bewirtschaftung von Wasser und Sanitärversorgung für alle gewährleisten“ hinweisen und ihre lokale Bedeutung sowie auf die Herausforderungen der Umsetzung dieser Ziele aufmerksam zu machen. Menschen sollen dazu motiviert werden, sich für diese Umsetzung einzusetzen. Alle Staaten sind aufgefordert, den Weltwassertag der Umsetzung der VN-Empfehlung zu widmen und geeignete, konkrete Aktionen auf nationaler Ebene durchzuführen. Weitere Informationen zum Weltwassertag stehen auf der Internetseite der VN zur Verfügung.