Menschen vor leeren Regalen – Run auf die Sonderangebote

Menschen vor leeren Regalen – Run auf die Sonderangebote
Hamsterkäufe - Vor allem Weizenmehlprodukte fehlen in den Regalen - Foto: mhs

Mehl und Backmischungen kaum noch zu haben

BURLO | bd | Es ist ja schon recht merkwürdig. Kaum gingen die ersten Meldungen über die Ticker, dass es durch den Ukraine-Krieg zu Engpässen bei bestimmten Produkten kommen könnte, setzten Hamsterkäufe ein, wie sie zuletzt zu Beginn der Corona-Pandemie allerorten zu beobachten waren. Was für viele Konsumenten in Deutschland nach wie vor völlig unvorstellbar und geradezu absurd klingt, hat sich in einigen Köpfen jedoch zunehmend manifestiert – die Angst vor Lebensmittelknappheit und Versorgungsengpässen. Befeuert werden die nun bereits seit Wochen zu beobachtenden Hamsterkäufe durch immer neue Meldungen über steigende Preise, die vor allem die Verbraucher unterer und mittlerer Einkommen stark unter Druck setzen.

Nachdem am vergangenen Wochenende die Handelskette ALDI deutliche Preisanhebungen angekündigt hatte, sind erneut Artikel wie Speiseöl und vor allem Weizenmehl-Produkte, die in deutschen Haushalten zum Backen verwendet werden, in vielen Märkten aus den Regalen verschwunden. Weitestgehend verschont blieben bislang einige Supermärkte im ländlichen Raum, doch auch das hat sich in den vergangenen Tagen drastisch verändert.

Doch nicht nur Verbraucher sorgen sich um den Nachschub, auch aus Reihen der Produzenten stehen die Zeichen aktuell auf Rot. Ernteausfälle durch den Ukraine-Krieg hat die Lebensmittelindustrie natürlich auf dem Schirm und macht sich durch spürbar knapper werdende Liefermengen entsprechende Sorgen. Ursache für die rar gewordenen Produkte sind die von der Bundesregierung verhängten Sanktionen gegen Russland einerseits, andererseits ist durch den andauernden Krieg in der Ukraine die Landwirtschaft komplett weggebrochen und fällt wohl auch langfristig als ein wichtiger Getreidelieferant aus. Insofern wird den Lieferanten kurzfristig nichts anderes übrig bleiben, als die Mengen zu rationieren – Ende offen.

Betroffen sind jedoch nicht nur die Handelsketten von ALDI, sondern auch Kaufland, Edeka und Lidl sind derzeit nicht verschont. Kein Wunder also, dass alle Produkte, die als Sonderangebote ausgezeichnet werden, begehrte Waren sind, die bevorzugt von den Verbrauchern aus den Regalen geholt werden. Dies, so teilt der Einzelhandelsverband mit, in teils großen und für normale Haushalte unüblichen Mengen. Daher appelliert der Handel: Kaufen Sie bitte in handelsüblichen Mengen. Ein Grund zur Bevorratung und Hamsterkäufen, wie zuletzt immer wieder zu beobachten, gebe es derzeit nicht, auch dann nicht, wenn es hier und da einmal mit dem Nachschub etwas hakt.