Weitere „rote Bank“ in Borken als Zeichen gegen häusliche Gewalt eingeweiht

Weitere „rote Bank“ in Borken als Zeichen gegen häusliche Gewalt eingeweiht
Rote Bank Weseke (Copyright: © Stadt Borken)

Standort auf dem Gelände des Weseker Heimatvereins gewählt

WESEKE | pd | Im Rahmen der gleichnamigen Aktion wurde am vergangenen Freitag die dritte Rote Bank im Stadtgebiet Borken auf dem Gelände des Weseker Heimatvereins eingeweiht. Neben Bürgermeisterin Mechtild Schulze Hessing, der Gleichstellungsbeauftragten Carina Sienert und der Weseker Ortsvorsteherin Birgitta Niehoff-Elsing, machten auch Anna Wansing (Landfrauen Weseke) und Walburga Schulze Beiering (kfd Weseke) erneut auf die Wichtigkeit des Themas aufmerksam: „Häusliche Gewalt gibt es auch hier bei uns auf dem Land“, betonte Ortsvorsteherin Birgitta Niehoff-Elsing.

Nach den Ansprachen kamen die Anwesenden, darunter Mitglieder des Weseker Heimatvereins, Vertretungen der Lokalpolitik sowie zahlreiche Wesekerinnen und Weseker bei einer Tasse Kaffee oder Tee zusammen. Gereicht wurden diese von Sozialarbeiterin Barbara Hanowski, die mit dem Klatatsch-Mobil regelmäßig an verschiedenen Punkten in Borken Halt macht und mit den Menschen bei einer „Tasse Zeit“ ins Gespräch kommt.

Die Rote Bank trägt den Schriftzug „Liebe endet, wo Gewalt beginnt.“ Passend dazu ist ein gebrochenes Herz zu sehen. Sie setzt so ein deutlich sichtbares Zeichen gegen häusliche Gewalt. Final gestaltet wurde die Rote Bank in Zusammenarbeit mit Mitgliedern der Landfrauen sowie der kfd Weseke. Weiterhin ist an die Bank eine Plakette angebracht, die auf Hilfsangebote aufmerksam macht. Bei der Veranstaltung wurde nicht nur das Thema häusliche Gewalt angesprochen, sondern auch die Solidarität mit der Ukraine mithilfe gelber und blauer Blumen zum Ausdruck gebracht.

Foto: v. l.: Gleichstellungsbeauftragte Carina Sienert, Anna Wansing von den Landfrauen Weseke, Walburga Schulze Beiering der kfd,Bürgermeisterin Mechtild Schulze Hessing, Ortsvorsteherin Birgitta Niehoff-Elsing und Walter Tenbusch vom Heimatverein Weseke
(Copyright: © Stadt Borken)

Zum Hintergrund:

Die Rote-Bank-Aktion, die durch die Arbeitsgemeinschaft der kommunalen Gleichstellungsbeauftragten im Kreis Borken im Rahmen des 20-jährigen Bestehens der „GewAlternativen“, des Runden Tisches gegen häusliche Gewalt, initiiert wurde, geht zurück auf die Aktion „Panchina rossa“ (rote Bank) aus Italien. Seit 2016 wird dort so auf Gewalt gegen Frauen aufmerksam gemacht, Menschen werden über das Thema „geschlechtsspezifische Gewalt“ informiert und sensibilisiert. „Die Farbe Rot steht hierbei symbolhaft für das vergossene Blut der Frauen, die unter häuslicher Gewalt leiden“, betont die Gleichstellungsbeauftragte Carina Sienert.

Im Sommer letzten Jahres startete die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Borken einen Aufruf, um Mitwirkende für das Projekt zu finden. Neben Einzelpersonen, Gruppen und Vereinen meldeten sich auch die Tischlerei Wienand und Hummelt Metallbau, die exklusiv für das Projekt eine Bank entworfen haben, die mithilfe zweier Tischlerinnen gebaut werden. Angebracht an die Bank ist eine Plakette; neben Hilfsangeboten für betroffene Frauen, Männer und Kinder sowie für Angehörige ist auch ein QR-Code abgebildet, der zur Internetseite der GewAlternativen führt, wo weitere Hilfsmöglichkeiten aufgeführt sind.

Im Laufe des Jahres sollen auch in den anderen Ortsteilen dauerhaft Rote Bänke installiert werden, um für die Thematik zu sensibilisieren und auf Hilfsangebote aufmerksam zu machen. Gestaltet werden diese von verschiedenen Borkener Gruppen. Die Einweihung soll jeweils im Rahmen der Möglichkeiten um eine Veranstaltung ergänzt werden. Die entsprechenden Termine werden vorab bekannt gegeben.

Die „Rote-Bank-Wanderung“, die aktuell vom Borkener Marktplatz zur Gemener Freiheit führt, wird noch um die weiteren Standorte der Roten Bänke ergänzt. Alle Interessierten sind dazu eingeladen, die Strecke nachzuwandern. Der vollständige Streckenverlauf ist als gpx-Datei auf dem Komoot-Account der Tourist-Information Borken zu finden. Dazu müssen Interessierte einfach im eigenen Komoot-Profil die „Tourist-Information Borken“ als Freundin hinzufügen und ihr folgen. Komoot ist ein digitaler Routenplaner, eine Navigations-App, ein Tourenverzeichnis und ein soziales Netzwerk.