Mogelpackungen – Harmlose Umschreibung für Verbraucher-Abzocke

Mogelpackungen – Harmlose Umschreibung für Verbraucher-Abzocke
Einkäufe bei den Discountern und Supermärkten werden immer kostspieliger. Wie sich erneut herausstellt, auch aufgrund von Mogelpackungen - Symbolbild

Ob ALDI, Netto, Lidl oder Penny – alle machen mit

JOURNAL | pd/bd | Als wären die Verbraucher durch die jüngste Entwicklung nicht schon gebeutelt genug, so müssen sie nun erneut erdulden, dass Discounter und Supermärkte auf ihre Kosten richtig Kasse machen. Dies deckte nun erneut die Hamburger Verbraucherzentrale auf. Die mit dem verharmlosenden Begriff „Mogelpackungen“ umschriebenen Praktiken sind gerade in Zeiten wie diesen als besonders verwerflich einzustufen, zumal der Handel damit, um es mal beim richtigen Namen zu nennen – in böswilliger Täuschungs- und Bereicherungsabsicht – den Kunden noch tiefer in die Geldbörsen greift als es gerade jetzt angebracht wäre.

Die Abzocke der Verbraucher geschieht – für viele kaum ersichtlich – über den Verkauf von Produkten, bei denen der Preis und die Packungsgröße zwar gleich bleiben, aber beim Inhalt kräftig eingespart wird. Mittlerweile wurde für diese Praktiken gar ein neuer Begriff geschaffen: Shrinkflation. Klingt etwas unaufgeregter als der Einsatz von „Mogelpackungen“ oder, wie von vielen Verbrauchern deutlich auf den Punkt gebracht, „Beschiss der Kunden“, die sich nun vermehrt an die Verbraucherzentralen wenden.



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Die Hamburger Verbraucherzentrale (VZHH), bei der aktuell immer mehr Kundenbeschwerden zu diesem Thema eingehen, hat die folgenden Produkte als „Mogelpackungen des Monats“ ausgemacht:

  • Lammsteaks der Marke Jack’s Farm von Aldi Nord und Aldi Süd enthalten statt 400 nur noch 300 Gramm. Der Preis bleibt mit 6,99 Euro unverändert. Die versteckte Preiserhöhung beträgt 33 Prozent. Das Fleisch ist unsere aktuelle Mogelpackung des Monats.
  • Westminster Grüner Tee wird von Aldi Nord vorübergehend in etlichen Regionen scheinbar günstiger mit 150 Gramm Inhalt zum Preis von 1,89 Euro verkauft statt wie bisher als 250-Gramm-Packung für 2,59 Euro. Der Preis ist auf diese Weise aber um 22 Prozent gestiegen.
  • Das Getränk Bitter Lemon von Penny steht jetzt in einer 1-Liter-Flasche für 49 Cent im Regal. Zuvor kostete die Flasche mit 1,5 Litern nach Angaben eines Verbrauchers noch 59 Cent. Der Preisanstieg würde dann insgesamt 25 Prozent betragen.
  • Die Naturgut Bio Holzofen-Pizza mit Mozzarella, Spinat & Feta von Penny kostet 2,99 Euro statt 2,49 Euro. Gleichzeitig sank das Gewicht der Pizza von 460 auf 410 Gramm, weil ein neuer Lieferung laut Penny nur diese kleinere Größe produzieren kann. Verbraucherinnen und Verbraucher zahlen demnach 35 Prozent mehr für das Produkt
  • Der Olivano’s Linsen-Bulgursalat Pikant vom Netto Marken-Discount wird seit Februar in einer 200-Gramm- statt 250-Gramm-Dose verkauft. Der Preis stieg kurze Zeit später von 89 auf 99 Cent. Die versteckte Preiserhöhung beträgt insgesamt 39 Prozent.

Alle entdeckten Mogelpackungen hat die VZHH auf ihrer Homepage aufgelistet.


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