Hohe Geburtenzahlen im Kreisjugendamtsbezirk beeinflussen Betreuungsbedarfsplan

Hohe Geburtenzahlen im Kreisjugendamtsbezirk beeinflussen Betreuungsbedarfsplan
© Kreis Borken

Geschäftsstatistik des Kreisjugendamtes Borken veröffentlicht

KREIS BORKEN | pd | Das Kreisjugendamt Borken hat seine Geschäftsstatistik 2021 veröffentlicht, die einen Einblick in die vielfältigen Aufgaben dieses Amtes bietet. Ein Punkt sticht dabei besonders hervor: Die Geburtenzahl und die Zahl der Kinder unter 6 Jahren steigen seit mehreren Jahren. „Erstmals seit 20 Jahren wurden im abgelaufenen Kindergartenjahr im Kreisjugendamtsbezirk wieder über 1.800 Kinder gezählt und die U6-Kinderzahl lag erstmals seit 2005 wieder über 11.000“, teilt Markus Grotendorst, Leiter der zuständigen Abteilung im Kreisjugendamt, zudem mit. Daher stünden nun Anpassungen im Betreuungsbedarfsplan an. Die Planung und der Ausbau der Betreuungsplätze für Kinder hätten eine hohe Prirität. Die Betreuungsbedarfsplanung wird seit 2018 aufgrund der hohen Dynamik der Entwicklung halbjährlich aktualisiert und im Mai und im November dem Kreis-Jugendhilfeausschuss vorgelegt.

Die Geschäftsstatistik weist noch eine Reihe weiterer Besonderheiten aus. Auffällig ist ebenfalls der Anstieg der amtlichen Beurkundungen: Eine Vielzahl von Paaren hat angegeben, dass deren Eheschließung pandemiebedingt verschoben worden sei. Aus diesem Grund musste bei vielen Kindern, die sonst ehelich geboren wären, die Vaterschaft beurkundet werden. Insgesamt wurden 82 Vaterschaften mehr als im Vorjahr vor den Urkundspersonen des Fachbereiches Jugend und Familie bestätigt.

Der Kinder- und Jugendförderung war es durch Kreativität und Engagement möglich, ihre Angebote, zum Beispiel das Projekt #zusammensindwirviele, der pandemischen Lage zu dem Zeitpunkt entsprechend wieder auf- und auszubauen.

Die Elterngeldstelle, die für das gesamte Kreisgebiet zuständig ist, zahlte rund 35 Mio. Euro an junge Eltern aus. Wie schon 2020 leistete das Kreisjugendamt auch im vergangenen Jahr in über 1.000 Fällen finanzielle Hilfen zur Erziehung bzw. Eingliederungshilfe und damit in 170 Fällen mehr als noch vor 5 Jahren.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Allgemeinen Sozialen Dienst sind insgesamt 163 Hinweisen auf eine Gefährdung des Kindeswohls (2020: 181 Hinweise) nachgegangen. „Die Sensibilität der Bürgerinnen und Bürger für den Kinderschutz ist sehr zu begrüßen“, lobt Kreisjugendamtsleiterin Brigitte Watermeier. Mehrfach führte ein Hausbesuch dazu, dass Familien Unterstützungsangebote annahmen. In der Jugendhilfe im Strafverfahren, also bei Strafverfahren gegen Jugendliche, ist davon auszugehen, dass die pandemische Lage und die damit einhergehenden Kontaktbeschränkungen wie auch 2020 zu relativ niedrigen Zahlen (335 Fälle) geführt haben.

Die vollständige Geschäftsstatistik mit vielen Entwicklungen im Zeitvergleich und in den einzelnen Sozialräumen kann auf der Internetseite www.kreis-borken.de/geschaeftsstatistik51 heruntergeladen werden.

Zum Hintergrund:
Das Jugendamt des Kreises Borken ist für alle Kommunen im Kreisgebiet mit Ausnahme von Ahaus, Bocholt, Borken und Gronau zuständig. Diese Städte haben jeweils ein eigenes Jugendamt.