Nahrungsmittelpreise auf Höhenflug – Preisanstieg über 20 Prozent

Nahrungsmittelpreise auf Höhenflug – Preisanstieg über 20 Prozent
Symbolbild

Inflationsrate bei 10,4 Prozent – Ende der Teuerungsrate nicht in Sicht

JOURNAL | pd/bd | Wer im vergangenen Monat den Wocheneinkauf bei Discounter um die Ecke erledigte, dem stockte an der Kasse nicht selten der Atem. Vor allem für Nahrungsmittel mussten die Verbraucher erneut ein Stück tiefer ins Portemonnaie greifen und noch einmal rund 20 Prozent mehr drauflegen als noch im Oktober 2021. Speisefette und Speiseöle (plus 49,7 Prozent), Molkereiprodukte und Eier (plus 28,9), Gemüse (plus 23,1) sowie Brot und Getreideerzeugnisse (plus 19,8) sind nur einige Beispiele der Waren, für die die Verbraucher immer mehr Geld hinblättern müssen. Während nach Angaben des statistischen Bundesamtes die Inflationsrate im ersten Halbjahr 2022 noch bei rund sechs Prozent lag, hat sich der Wert im Oktober nun bei 10,4 Prozent eingependelt. Beunruhigend dabei: Das Ende der Steigerungsrate ist nach Einschätzung des Bundesamtes nach wie vor noch nicht in Sichtweite, sodass sich die Haushalte in den kommenden Wochen noch auf weitere Preisanhebungen einstellen müssen.

Kein Wunder also, dass gerade in der bevorstehenden, zu normalen Zeiten so umsatzstarken Vorweihnachtszeit viele Händler schon jetzt angesichts befürchteter Umsatzeinbrüche verzweifelt die Hände vors Gesicht schlagen. Hatten sie doch nach zweijähriger Pandemie-Flaute und damit einhergehenden Verlusten genau wie die Betreiber der unzähligen Gastonomiebetriebe nun auf nennenswerte Zuwachszahlen gehofft. Tatsächlich zu befürchten ist, dass sich diese Hoffnungen angesichts leerer Haushaltskassen einmal mehr in Luft auflösen könnten.

Preistreiber sind neben den Nahrungsmitteln vor allem die Kosten für elektrische Energie (+26 Prozent) sowie für Erdgas (+108 Prozent). Hier haben sich die Preise im vergangenen Jahr mehr als verdoppelt. Doch auch die Preise für Brennholz, Holzpellets oder andere feste Brennstoffe erhöhten sich um 108,1 Prozent, die für leichtes Heizöl lagen um 82,8 Prozent höher. Hinzu kommen die nach wie vor in ihrer Höhe kaum noch nachvollziehbaren Kraftstoffpreise (Benzin +23 Prozent), die die Haushaltskassen vor allem derer erheblich belasten, die auf ihr Fahrzeug angewiesen sind und nicht selten zwischen Wohnort und Arbeitsplatz pendeln. Für viele Gering- und Normalverdiener ist die Schmerzgrenze der finanziellen Belastung trotz der unterstützenden Einmalzahlung aus der Staatskasse bereits erreicht.