Burlo | Oblaten-Orden verkauft Gebäude und Grundstücksflächen an Investoren GmbH

Burlo | Oblaten-Orden verkauft Gebäude und Grundstücksflächen an Investoren GmbH
Sie wollen den Schul- und Ordensstandort mit einer Ahauser Investorin langfristig sichern: (v.l.n.r.) Tobias Fleuth (Planungsbüro Weitkamp und Partner), Pater Felix Rehbock, Pater Norbert Wilczek, Michaela Schneider und Andre Krome (Wohnfit GbR), Tobias Mauritz (Planungsbüro) - Foto: mhs

Zukünftige Verwendung der Immobilien bereits beschlossen

BURLO | bd | Im Rahmen einer kurzfristig anberaumten Pressekonferenz stellte am Dienstagnachmittag der Burloer Oblaten-Provinzial Pater Felix Rehbock das Ergebnis der Pläne vor, an deren Umsetzung die Ordensbrüder bereits seit einigen Jahren weitestgehend hinter verschlossenen Türen beraten und gearbeitet haben. Vor dem Hintergrund der für den Orden nicht mehr tragbaren Finanzlast für die Verwaltung und Bewirtschaftung der im Ordensbesitz befindlichen Gebäude und Grundstücksflächen in Burlo soll das Oblaten-Eigentum nun zeitnah an die Ahauser WMF Immobilien GmbH als Investorin verkauft werden. „Mit diesem Maßnahmenpaket soll der gesamte Standort Burlo auch langfristig in eine gesicherte Zukunft überführt werden“, heißt es dazu seitens des Ordens.

Zu den zum Verkauf stehenden Objekten gehören neben dem Kloster- und Kirchengebäude das „Musikhaus“, das Tagungshaus und der ehemalige Bauernhof mit allen aufstehenden Gebäuden inklusive der dazugehörenden Flächen. Die Burloer Besitztümer des Oblaten-Ordens werden mit dieser Entscheidung somit endgültig in die Hände der privaten Investorin gelegt.

Erst im Juni dieses Jahres hatte der Orden mitgeteilt, dass Teile des Gebäudeensembles (Schulgebäude und Forum Mariengarden) an die Stadt Borken veräußert wurden und somit der Schulstandort langfristig gesichert werden konnte (BD berichtete).

St.-Marienkirche wird auch nach dem Verkauf als Kirchengebäude genutzt

Gemeinsam mit der Investorin sowie dem aus Ahaus stammenden Planungsbüro Weitkamp und Partner hatten die Oblaten ein Konzept für die weitere Verwendung der Gebäude und Flächen erarbeitet, das nun vorgestellt wurde. Demzufolge soll das Kirchengebäude zukünftig – wie bisher auch – von der Pfarrgemeinde St. Ludgerus als Mieterin in vollem Umfang genutzt werden können. In dem derzeit noch als Kloster genutzten Gebäudetrakt soll eine Pflegefachschule untergebracht und somit der große Bedarf an Pflegefachkräften in der Region gesichert werden.

Das Tagungshaus, in dem aktuell ukrainische Kriegsflüchtlinge untergebracht sind, soll zu einer mehrgeschossigen Kurzeitpflegeeinrichtung umgebaut werden. „Dazu werden wir das Gebäude zunächst in einen Rohbauzustand versetzen und von Grund auf neu aufbauen – inklusive aller modernen und erforderlichen, energetischen Maßnahmen und den Erfordernissen einer modernen Pflegeeinrichtung“, erläutert Tobias Mauritz vom Ahauser Planungsbüro. Verschont bleiben soll dabei auch nicht die Außenfassade. Auch dort wird es entsprechende Anpassungen geben.

Das Tagungshaus soll in naher Zukunft eine Kurzzeitpflege mit über dreißig Pflegeplätzen beherbergen – Foto: mhs

Auch die Übernahme der Pflegeeinrichtung ist nach Worten von Pater Rehbock bereits in „trockenen Tüchern“. So soll der Altenpflegebetrieb von dem Bocholter Unternehmen Wohnfit GbR sichergestellt werden. Alle Maßnahmen seien in Übereinstimmung mit dem Bistum Münster beschlossen worden, betont Rehbock in seiner Zusammenfassung.

Die in Burlo auch weiterhin verbleibenden Mitglieder des Oblaten-Ordens werden im Zuge der Maßnahmen ihre Unterkünfte und das Kloster im bisher als „Musikhaus“ des Gymnasiums Mariengarden genutzten Gebäude einrichten. Die Kunst und Musik-Unterrichtsräume des Gymnasiums verbleiben nach den Plänen in diesem Gebäudetrakt.

Auch der ehemalige Bauernhof auf dem Gelände mit allen Nebengebäuden gehen an die Ahauser Investoren GmbH – Foto: mhs

Investitionsvolumen in zweistelliger Millionenhöhe

Nach Bekunden des Planungsbüros wird sich die Höhe des Investments für die geplanten Maßnahmen, die innerhalb der kommenden zwei Jahre umgesetzt werden sollen, auf einen zweistelligen Millionen Euro-Betrag belaufen. Die genaue Höhe wollten weder die anwesenden Planungsbüro-Mitarbeiter noch der Orden beziffern. Im Zuge der baulichen Maßnahmen sollen auch die Zuwegungen zum Schulgelände sowie die Parkplatz- und Fahrrad-Stellplatzanlage umgestaltet und erneuert werden. Alle vorgestellten Maßnahmen treffen sowohl bei Schulleiter Michael Brands als auch beim städtischen Vertreter Norbert Nießing (Erster Beigeordneter) auf breite Zustimmung. Übereinstimmend werden durch die Einrichtung von den allerorten benötigten Kurzzeitpflegeplätzen und der Planung, eine Fachschule für Pflegekräfte in das Gebäudeensemble zu integrieren, große Potenziale sowohl für den Schulstandort als auch für die Gemeinde Burlo gesehen. Die Einschätzung des Ordens, dass die geplanten Maßnahmen für alle Beteiligten eine win-win-win-Situation darstellt, wird daher von allen Mitwirkenden geteilt.